WALD & WIESEN BLOG


Abschalten. Durchatmen. Die Natur genießen.

 

Und das alles auf dem eigenen Stück Land. Diesen Wunsch habe ich mir im Spätsommer 2014 erfüllt und eine Streuobstwiese  übernommen. Mit der Übernahme war und ist aber erst einmal ein Haufen Arbeit verbunden. Doch gerade die Arbeit und der Aufenthalt in der Natur bieten einen willkommen Ausgleich. Die körperliche Anstrengung, die unberührte Natur, das einfache Leben (und Überleben) in der Natur als Abwechslung zum gesellschaftlichen Konsum machen für mich einen unglaublichen Reiz aus.

 

Update 2016:

Im Frühjahr 2016 habe ich mir ein Wald- & Wiesengrundstück in Schorndorf-Schlichten gekauft. Mitten im Wald, ziemlich flach, tolle Hütte und Natur pur!

 

Natürliche Zusammenhänge, das Zusammenspiel und die Abhängigkeit von Pflanzen und Tieren gerät immer mehr in Vergessenheit. Vielen Menschen fehlt die Zeit sich in der Natur aufzuhalten und sich mit ihr auseinander zu setzen. Wagt man den Schritt und begibt sich für längere Zeit in die Natur und lässt sich auf sie ein, dann stellt man schnell fest: Das kenne ich. Hier fühl ich mich gut.

 

Dieses Gefühl möchte ich gerne mit dir teilen.

Ich nehme dich in meinem Blog virtuell mit in die Natur - KOMM MIT RAUS!


Wildkräuter

Patrick berichtet vom ersten Wildpflanzenkurs:

„Am Freitag fand der erste Kurs von sechs Wildpflanzenkurse auf dem

Schlichtener Gelände statt. Mit einer Einstimmung in Dankbarkeit, gab es
von mir eine kurze, botanische Einführung, um die Vokablen der Botanik
anwenden zu können. Es war noch kalt am morgen, daher wärmten wir uns am
Lagerfeuer im Unterstand mit FIchtennadel- und Ruprechtskrauttee.

Zum Sammeln der Kräuter kam die Sonne heraus und wir zogen durch den
Wald und auf die Wiese. Mithilfe von Geschichten aus der Vergangenheit,
aber auch aus dem Praxisalltag, konnten wir uns die gesammelten Pflanzen
besser einprägen. Wir stellten fest, dass der März die beste Sammelzeit
für Wildpflanzen ist, denn die kleinen Pflänzchen stecken jetzt voller
reinigender und kräftigender Inhaltsstoffe. So sammelten wir viel mehr
als nur die neun verschiedenen, die wir für die Suppe brauchten. Ein
Highlight war das Probieren der leckeren, frischen Triebe des
Brombeerstrauchs.

Im Camp angekommen, entzündeten wir ein Feuer mit dem Feuerstahl,
schnibbelten das Gemüse und ließen die Suppe auf dem großen Kessel
köcheln. Eine mehr-als-neun-Kräuter-Frühlingssuppe entstand und mit
einem Wiesenkräuterbutterbrot dazu ließen wir es uns am
sonnenbeschienenen Feuer schmecken.

Zwei Wahrnehmungsübungen standen noch auf dem Plan: Zunächst durften die
Teilnehmer auf den Sitzplatz, um mit einer Pflanze ihrer Wahl Zeit zu
verbringen und so die gelernten Details achtsam kennenzulernen. Danach
schalteten wir den Sehsinn mithilfe einer Augebinde aus, wodurch die
anderen Sinne verstärkt werden, und nahmen wahr wie sich eine Pflanze
anfühlt. Wie ist die Blattform? Ist der Stängel behaart? Kann man die
Blattnerven fühlen? Und was befindet sich im Umfeld der Pflanze? Gibt es
eine Wachsschicht oder wie ist die Oberflächenbeschaffenheit? Durch
Ruhefindung und Konzentration erweitern wir unsere Wahrnehmung und
lernen auch auf die kleinsten Details zu achten. So erkundeten die
Teilnehmer am freitag die Pflanzenwelt nicht nur kognitiv, sondern über
den Seh-, Geruchs-, Geschmacks-, Tast- und auch über den Gehörsinn. So
prägt sich das Wesen der Pflanze ein, was ich wichtiger finde, als nur
den Namen zu kennen."

Wald-Tour im Oktober


Bei traumhaften 20 bis 25°C haben wir in kleiner Runde am Sonntagmittag den Schurwald erkundet. Der ausdrückliche Wunsch der Eltern war es, ohne Thema und ohne festes Programm den Wald zu entdecken. Und was man alles entdecken kann, hat mich im Nachhinein doch wieder selbst überrascht. Nach weit über einer Stunde, waren wir gefühlt erst wenige 100m weit gekommen. Sowohl die anwesenden Mütter, als auch die Kinder hatten großes Interesse an der Natur. Andere Spaziergänger haben uns etwas verwirrt gemustert, weil wir einige Minuten unter einer großen Buche standen und Bucheckern vom Weg gesammelt, geknackt und gegessen haben.

Wir haben kleine und große Tiere entdeckt: Vom Mistkäfer über einen Grasfrosch bis zu den Spuren von Wildschweinen war alles dabei. Der Grasfrosch ist übrigens "Lurch des Jahres 2018" und einer der häufigsten Amphibienvertreter in unseren Wäldern. An einem sogenannten Malbaum, gleich neben den Suhlgruben, haben wir sogar die Borsten der Schweine entdeckt.

 

Große Begeisterung lösten die wenigen Pilze aus, die wir unterwegs in allen möglichen Farben gefunden haben. Und trotz der Trockenheit, waren gelbe, lilane, rote und weiße Varianten zu finden.

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Teambuilding mit dem TV Weiler Rems

Wanderschuhe statt Kickstiefel


Bei bestem spätsommerlichem Wetter waren die Jungs der Fußballabteilung des TV Weiler Rems bei uns zu Gast, um das Zusammengehörigkeitsgefühl in der neu zusammengewürfelten Mannschaft zu stärken.

Gartenarbeit & Apfelernte

Kursgelände vorbereiten

Wir haben das Wochenende genutzt um das Kursgelände in Schlichten und die Streuobstwiese zu mähen und die ersten Äpfel aufzusammeln. Nachdem der Balkenmäher seinen Dienst verweigerte, wurde am Samstag endlich Ersatz beschafft. Neben einem neuen Mäher haben wir auch gleich einige Regale zum Lagern der vielen Kursmaterialien mitgenommen. 

 

Die Kursmaterialien und das Bienenmaterial stapelten sich nur kreuz und quer in den Hütten - hier war dringender Handlungsbedarf! Schnell ein paar Schwerlastregale aufbauen und das Material in Kisten sortieren, so zumindest der Plan... Die Steckregale aus Metall wehrten sich gegen Tims Aufbaupläne, wie immer sollte alles seine Zeit brauchen. Immerhin konnte die große Nachwuchsbiologin in Zwischenzeit Zapfen von Fichte, Lärche und Kiefer sammeln und die Brombeerhecke von ihrer "Last" befreien.

 

Nachdem die Hütte einigermaßen geordnet war, konnten noch die letzten Arbeiten an den Bienenvölkern vorgenommen werden. Nach der Behandlung mit Ameisensäure (60% ad. us. vet.) wird nun der letzte Rest Zuckerwasser eingefüttert - wir sind schon spät dran.

 

Zweite Station war die Streuobstwiese in Weiler - dort wartet die Wiese schon lange auf ihre lang ersehnte Sommerfrisur. Mit dem neuen Mäher (hinterradantrieb) war es zwar immernoch eine schweißtreibende Aufgabe, aber kein Vergleich zu vorher. Und das obwohl das Gras bzw. die Brennnesseln zum Teil über 1,5m hoch waren. Nachdem ca. ein Drittel gemäht war, wurden die noch anstehenden Arbeiten auf den nächsten Tag verschoben.

 

Äpfel einkochen

Äpfel "Jakob Fischer" im Schnellkochtopf

Mit der Unterstützung der älteren Generation und dementsprechender Anzahl an helfenden Händen, konnten wir am Sonntag früh eine erste Ernte von 6 Säcken Äpfel in nur 2,5 Stunden einbringen. Einige besonderes schöne Exemplare wurden zur direkten Weiterverarbeitung ausgewählt. Unsere frühste Sorte ist "Jakob Fischer", ein sehr großer, leicht verderblicher Apfel - aber sehr flexibel einsetzbar und lecker!

 

Am liebsten essen wir den Jakob Fischer als Apfelmus, was sich aufgrund der schnellen Verderblichkeit auch gut anbietet. Dazu säuberen wir die Äpfel, schneiden das Kerngehäuse aus und entfernen beim zerkleinern die braunen Stellen. Dann wird etwas Wasser dazugegeben und kurz aufgekocht, sodass die Äpfel weich werden. Die weichen Äpfel werden mit der "Flotten Lotte" passiert und das fertige Mus wieder in den Topf gegeben. Während das Mus erneut erwärmt wird, legen wir die Gläser und Deckel in kochendes Wasser und heizen den Backofen an. Das heiße Mus kommt in die heißen Gläser und wird direkt verschlossen (etwas Luft lassen, da sich die Masse im Backofen noch vergrößert). Die Gläser kommen in die Fettwanne, welche mit ca. 2cm Wasser aufgefüllt wurde, und sollten weder die Backofenwände, noch die anderen Gläser berühren. Auf 175° wird solange erhitzt, bis Bläschen in der Füllung aufsteigen (ca. 10-15 Minuten). Dann den Ofen ausschalten und die Gläser weitere 30 Minuten im Ofen stehen lassen.Hier geht es zum Video

 

Nach dem abkühlen dunkel lagern und über den Winter mit viel Genuß verbrauchen. Es ist jedes Mal ein tolles Gefühl, selbst angebaute Lebensmittel zu verarbeiten und anschließend zu genießen.

 

Viel Erfolg beim nachmachen,

euer Tim

 

 

 

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Mit Kindern den Wald entdecken


Kindergeburtstag mit Sinn?


Gruppe von Kindern entdeckt bei Schatzsuche am Kindergeburtstag durch den Wald einen Jägersitz in Schorndorf
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